Okt 3, 2016

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Das war das Oktoberfest 2016

Das war das Oktoberfest 2016

Das Oktoberfest 2016 war ein in vielfacher Hinsicht merkwürdiges. (Ja, es ist übrigens vorbei. Ja, wir wissen, es ist erst gerade Oktober geworden. Hier nachlesen!) In den Wochen vor dem Anstich wurde so leidenschaftlich und so verwirrend wie noch nie über Sicherheit auf der Theresienwiese debattiert (und das Thema ist entgegen der landläufigen Meinung nicht erst seit gestern auf der Tagesordnung…). Zudem handelte es sich um eine sich jedes viertes Jahr ergebende „kleine Wiesn“, wenn das nur mäßig beliebte Zentrallandwirtschaftsfest das südliche Areal der Fläche dem Oktoberfest wegnimmt. Da sind die Fans der dafür verscheuchten Oidn Wiesn schon mal schlecht eingestimmt. Und zu allem Übel war noch das Wetter am ersten Wiesn-Wochenende bescheiden wie selten.

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Anfangs war es oft noch dunkel im „Himmel der Bayern“…

Trotz Wetterumschwungs zur Mitte der ersten Wiesnwoche hin – das Kaiserwetter hielt sogar bis ins letzte Wochenende hinein – führte das alles zu einem sehr, sehr angenehmen Nebeneffekt: Die Besucherzahlen hielten sich mit 5,6 Millionen sehr in Grenzen (2015 waren es noch 5,9 Millionen). Auch der Extra-Wiesnmontag wegen des Tags der Deutschen Einheit konnte das Minus nicht ausgleichen. Im letzten vergleichbaren Jahr 2012 kamen nämlich 6,4 Millionen Besucher. Und ein Normalwert über den letzten Jahren lag eher um die 7 Millionen. Insofern wurden Zelte nur sehr selten wegen Überfüllung geschlossen und Reservierungskarten wurden freimütig weitergegeben. Nie saßen wir so oft in Zelten abends am Tisch wie in diesem Jahr. Nie war es einfacher, auch in den einschlägigen Biergärten an sonnigen Tagen an gute Plätze zu kommen. Leer war es nie – aber richtig voll auch nicht.

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Auch an sonnigen Nachmittagen kam man heuer immer wieder gut über die Wiesn

Die Wiesn-Wirte können sich dabei gar nicht beklagen. Zwar sank der Bierkonsum gegenüber dem Vorjahr, aber so stark wie die Besucherzahlen eben nicht (2016: geschätzt 6,4 Millionen, 2015: 7,5 Millionen, 2012: 7,4 Millionen). Im Umkehrschluss heißt das: In vollen Jahren gibt es „verhinderten Konsum“, wenn man mal wieder tierisch gern eine Mass trinken würde, aber ins Zelt nicht reinkommt oder die Bedienung im Biergarten mal wieder alle Hände voll hat. Wir sagen also: Oktoberfest 2016, du warst sehr gut zu uns! Gerne so wieder (aber bitte, das nächste Mal wieder gscheit eingeschenkt)!

Trachtentrends auf dem Oktoberfest 2016

Haarkranz-Blumenkranz-Reischl-26001-rose-AIn Sachen Tracht waren wir heuer begeistert. Klar, Geschmacklosigkeiten waren wie immer jede Menge zu sehen. Aber generell hat es sich auch unter vielen Touristen aus dem Ausland herumgesprochen, dass Vinyl-Lederhosen und Polyester-Dirndl einen doch sehr begrenzten Reiz besitzen und ausstrahlen. Es waren gefühlt noch mehr Menschen in Tracht – oder mit Trachtenelementen – unterwegs als in den letzten Jahren: Und es sah gut aus.

Trachtenhemd-Pfoad-Stehkragen-Obis-DIOMO-blau-natu56be02832f71dWie wir das schon während dieses ganzen Jahres beobachtet haben, waren die spezifischen Trends bei den Frauen Pastelltöne und zurückhaltende Farbgebung mit viel Vintage-Einschlag (Stichwort: Blumenmuster) sowie Haarschmuck. Ganz neu heuer – und direkt sehr weit verbreitet – sind Trachtenchucks: Weiblich dank Farbgebung und floralen Muster, aber um einiges praktischer als sowohl hohe Pumps (Sturzgefahr!) als auch Ballerinas (Aufschlitzgefahr!). Bei den Männern standen urige Pfoade (bayerische Hemden) hoch im Kurs. In dem Maße, dass auch Nicht-Bayern mal zum fünften oder zehnten Mal zur Wiesn kommen, werden die Lederhosen im Durchschnitt immer hochwertiger. Dass ein Münchner mal eine  Krachlederne aus Hirsch besitzt, kaum verwunderlich. Dass aber mittlerweile auch „Zugroasda“ die Vorzüge des Hirschleders für sich entdecken (und den Aufpreis zu zahlen bereit sind), ist doch a Gschicht!

Wiesn-Kuriosa 2016

Und jetzt zu unserer Lieblingsrubrik: Seltsames vom Oktoberfest 2016. Da ist die Wiesnfundstelle eine sehr dankbare Quelle, und sie meldet folgende besonders lustige Verluste: Party-Tröten, einen Frisbee, und zwei unterschriebene Exemplare eines Romans namens „Nie wieder Blondinen“. Bestes Fundstück unserer Meinung nach: eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für die Dauer der Wiesn. Auch kurios: Der Wiesn-Hit. Denn wir waren an einigen Tagen bis zu 12 Stunden vor und in ein und demselben Bierzelt und zählten Robbie Williams, Angels sowie Jonny Denver, Country Roads mindestens dreimal täglich; „Hulapalu“ von Andreas Gabalier – der vermeintliche Hit heuer – hörten wir dafür im Schnitt maximal nur zweimal am Tag.

Aber bevor wir wieder die befürchteten Wiesn-Ohrwürmer bekommen, fahren wir lieber mal nach Hause.

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„Servus Theresienwiese, pfiati…“

 

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