Jun 14, 2017

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In nur drei Monaten ist das Oktoberfest 2017

In nur drei Monaten ist das Oktoberfest 2017

Ja, wir sind es mal wieder! Und der Sommer ist zwar gerade erst in Gang gekommen, aber wir wollen jetzt schon auf den Herbst und damit das Oktoberfest 2017 verweisen. An diesen hellen Abenden mag man zwar nicht sonderlich gern daran denken, dass die Abende bald doch wieder kürzer werden. Andere müssen aber genau dies tun: Der Münchner Stadtrat, zum Beispiel, der im Mai bei Sonne und 25 Grad drei Stunden zu Wiesn-Angelegenheiten tagte…

Und da ihre Beschlüsse und vieles andere von Interesse ist, wollen wir euch hier die erste Folge unseres nun traditionell gewordenen Vorschau-Dreiers auf das Oktoberfest 2017 geben. Hier folgt also eine Zusammenfassung der schon drei Monate vor Anstich bekannten Neuigkeiten auf der diesjährigen Wiesn. Dabei dürfte viel Spannendes erst im Laufe des Sommer bekannt werden: Schaut also auf jeden Fall in einem Monat bei uns wieder rein.

Oktoberfest 2017: Termine

Gut, diese standen schon vor Jahren fest, denn genau wie Karneval, Ostern und die Bundesliga-Spieltage können diejenigen, die die Regeln kennen, Jahrzehnte im Voraus wissen, wann die Wiesn stattfindet. Anfangen muss sie am ersten Samstag nach dem 15. September – was heuer den frühestmöglichen Eröffnungstermin ergibt: Am 16. September 2017 ist Anstich.

Folglich ergibt sich die übliche Termin-Kaskade: Oktoberfest-Trachten und Schützenzug am Sonntag dem 17.9., Familiendienstage am 19.9 und 26.9, und Blaskapellenkonzert am zweiten Wiesnsonntag dem 24.9. Allerdings wird der Verlauf nach hinten raus dadurch etwas in die Länge gezogen, da der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober auf einen Dienstag fällt. Das ist für Wiesnwirte und –besucher gut, denn in diesem Fall wird das Fest nicht um nur einen, sondern gleich um zwei Tage bis zum Feiertag am 3.10. verlängert. Statt der üblichen 16 gibt es heuer also 18 Tage Wiesn.

Frühestmöglicher Termin, längstzulässige Länge: Schon jetzt ist das Oktoberfest 2017 rekordverdächtig!

Oktoberfest 2017: Bürgerbeteiligung und -beruhigung

Man könnte denken, erst bei einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung sie die Stadt bereit, einen großen Wirt vor die Tür zu setzen…

Amüsiert und angenervt haben wir – wie so viele andere – die zum Teil heuchlerischen Debatten um „das Wesen der Wiesn“ in den letzten Jahren verfolgt. Auf der einen Seite wird allenthalben – und vor allem in der städtischen Politik – so geredet, als ob es nur darum gehe, das Oktoberfest „zurück zu seinen Wurzeln“ zu führen und mal wieder „die Münchner“ in den Mittelpunkt zu stellen. Auf der anderen Seite wird die Kommerzialisierung auch von der Stadt vorangetrieben und eine nennenswerte öffentliche Beteiligung an vielen Stellen verhindert. Kaum ein Jahr in letzter Zeit, in dem alteingesessene Kleinzelte nicht weichen müssen – ohne überzeugende Erklärung seitens des Wiesnausschusses, warum dies so sein musste. Dabei scheinen die trüben Kriterien, an denen die Kleinen immer wieder scheitern, den großen Zelten irgendwie einleuchtend. Hier muss man es schon ganz doll übertreiben, bis die Stadt wie am Hippodrom ein Exempel statuiert (und selbst dann gibt es eine Ausweichfläche).

In diesen Abgrund zwischen Wort und Tat fällt für uns die alljährliche Bierpreisdebatte: Was haben die Politiker nicht in den letzten Jahren die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wie schlimm es sei, dass die Wiesnwirte wieder so viel verlangen. Da müsse man doch was tun, so könne es nicht weitergehen! Wie solle sich ein durchschnittliche Münchner in der Mittagspause mit seiner Frau und drei Kindern bloß den Wiesnbesuch leisten können, gell? Früher verlangte man für die Maß nicht mal die Hälfte. Und die Kartoffeln kosten seit der Euro-Einführung bereits das Doppelte und so weiter und so fort…

Bei den Kleinen wie Heimer (2016)

… und Poschner (2015) wird munter ausgewechselt.

Dabei weiß die Stadt sehr wohl, dass das Oktoberfest nicht wegen eines imaginären Seppl, der noch in CSU-konformer Familienkonstellation lebt, zu dem Riesn-Wirtschaftsfaktor und der Umsatzsteuer-Maschine geworden ist, die sie heutzutage darstellt – und lässt daher die Preisinflation gewähren. Zahlen tun die Firmentische, das junge Party-Volk, und die Touristen-Scharen schon noch. So ist es fast erfrischend, dass der Stadtrat die eilends vom Bürgermeister Josef Schmid in den Raum gestellte Bierpreisbremse in seltener Einhelligkeit als „populistisch“ abgekanzelt hat. Der „durchschnittliche Münchner“ auf dem Oktoberfest ist nämlich nicht der Seppl samt Frau und Kinder, sondern ein gutverdienender und intelligenter Mensch, der gern für voll genommen wird. Dass Wiesnwirte den obersten Bereich der Zahlungsbereitschaft Jahr für Jahr auskundschaften, leuchtet ihnen irgendwie ein. Sie murren und trinken dann freudig weiter. Von der Politik erwarten sie keine kommunistischen Brotpreisregulierungen. Aber dafür vielleicht etwas mehr Offenheit darüber, wie Standplätze vergeben werden…

Oktoberfest 2017 Plakat

Das diesjährige Plakatmotiv ist wunderbar gelungen. Seht da, es schadet nicht, die Festbesucher und Bürger in Entscheidungen mit einzubeziehen…

Zufriedenstellen lassen sie sich jedenfalls auf lange Sicht nicht mit der Beteiligungsmöglichkeit, das Wiesnplakat mit auszuwählen. Heuer durften die Bürger das erste Mal die Vorauswahl der Plakatentwürfe wählen – und 30.000 nahmen an der Abstimmung teil. Allerdings wurde der Gewinner dann „durch eine Jury aus Sach- und Fachpreisrichtern“ entschieden. Klar, es ist nett gefragt zu werden. Alles ist besser als nichts. Und das Plakat schaut super aus. Eine Kompensation für Geheimniskrämerei in den wichtigen Fragen ist es allerdings nicht.

Oktoberfest 2017: Zelte und Oide Wiesn

Zum Thema Zelte bleiben wir jedenfalls dran. Mal sehen, welches Kleinzelt es heuer trifft. (Hoffentlich kommt Heimer zurück!) Worüber wir uns aber auf jeden Fall freuen, ist die Rückkehr der Oidn Wiesn nach einem Jahr Landwirtschaftsfest-geschuldeter Abwesenheit. Und die Oide Wiesn 2017 kehrt größer und besser denn je zuvor zurück: Ein neues Zelt gesellt sich zu Herzkasperle und Tradition – „Zur Schönheitskönigin“, mit einem Fokus auf Volksmusik und -gesang. Dem Namen getreu wird übrigens Abend für Abend eine echte Schönheitskönigin aus dem Publikum auserkoren… Und damit das schöne Gesicht keine Kratzer bekommt, werden 2017 jetzt alle Fahrgeschäfte, egal wie alt, auf der Oide Wiesn nachgerüstet und TÜV-geprüft sein. Da können wir glatt über die Erhöhung des Eintrittspreises um einen Euro hinwegsehen…

Der bleibt: Der Signal- und Richt-Ochse der Ochsenbraterei.

Auch in der Ochsenbraterei werden wir nichts dagegen haben, wenn Speis und Trank ein wenig teurer werden: Denn nach dem Schützenfestzelt 2015 und dem Hacker-Festzelt 2016, wird 2017 dieses Traditionszelt in neuer, vergrößerter und hoffentlich noch schönerer Ausführung eine Premiere führen. Und bevor ihr fragt: Ja, der sich drehende Ochse über dem Eingang, an dem wir uns immer wieder vor allem während des fortgeschrittenen Teils eines Wiesnabends orientiert haben, bleibt. Wir freuen uns schon!

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