Sep 19, 2013

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Wiesn-Knigge

Wiesn-Knigge

Übermorgen ist es soweit, Kinder! Das heißt: Nur noch zweimal schlafen! Dann wird „O’zapft is!“ gerufen und der Wahnsinn darf beginnen.

Allerdings hat der Wiesn-Wahnsinn auch noch seine Benimmregeln. Unhöfliches oder unpassendes Verhalten wird nicht etwa mit einem lapidaren „Tja, Oktoberfest eben“ abgetan, wie in Köln, wo ein „Halt Karneval“ quasi als Freischein für alles gilt. Nein: Wer auf der Wiesn unterwegs ist, sollte sich immer korrekt verhalten – und das nicht nur aus uneigennützigen Gründen. Denn: Im Gegensatz etwa zum Karneval kann man das Oktoberfest schlecht auf der Straße mit einem Kioskbier feiern. Man ist auf die Zelte und vor allem auf das Wohlwollen der Bedienungen angewiesen.

Und diese kann man auch ohne es zu wollen schnell brüskieren. Wenn du also zum ersten Mal auf der Wiesn unterwegs bist – oder eben deine Kenntnisse auffrischen willst – lies doch diesen kurzen Knigge einmal durch.

1. Nicht im Weg rumstehen

Wir halten euch zwar nicht für doof, aber wir erwähnen’s trotzdem an erster Stelle. Die Bedienungen auf dem Oktoberfest legen regelmäßig Kraftakte hin und tragen bis zu 15 Liter Bier in Maßkrügen durch die Gegend. Wenn sie Fahrt aufnehmen, wollen sie damit schnellstens zu den Tischen, um sie wieder loszuwerden. Es ist deine Verantwortung, darauf achtzugeben und aus dem Weg zu gehen. Ähnliches gilt für die Kellner, die Tabletts voll brutzelndem Essen auf die Schulter nehmen. Geradeaus gucken können die nicht mehr! Und denk daran: Die Bedienungen zahlen aus eigener Tasche Vorkasse, um dir das Essen sowie das Bier am Tisch mit Marge wieder zu verkaufen. Jede runtergefallene Maß belastet sie also direkt.

2. Nur im Sitzen bestellen

Das ergibt sich schon aus Obigem: Bitte versuche keine Kellnerin auf dem Weg „abzufangen“, wenn du nicht sitzt. Erstens könnte es zu einem Unfall kommen, zweitens darf Bier ohnehin nur an Gäste mit Sitzplätzen verkauft werden. Wenn eine Kellnerin an euren Tisch mit Maßkrügen vorbeirast, heißt es nicht, sie hat euch vergessen: Das Bier ist halt vorbestellt worden. Sie kommt gleich zu euch. Später am Abend wirst du sie ohnehin nicht mehr nach Bier fragen müssen. Denn ab 18 Uhr verlässt sie nicht die Ausschankstelle ohne volle Arme, denn das Bier nimmt ihr immer irgendjemand ab. Du zum Beispiel!

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Auch am Abend: Gut erzogen bleiben!

3. Ordentlich Trinkgeld geben

Dieses Jahr wird die Maß im Schnitt 9,60 -9,70 Euro kosten. Letztes Jahr waren es noch 9,40 – 9,50 Euro. Und 2011 gab es noch vieles um die 9 Euro. Kommt dir teuer vor, oder? Den Bedienungen auch. Denn schon 2011 hat man die Maß mit einem Zehner bezahlt und gesagt „Stimmt so“: mit einem Trinkgeld von über 10 Prozent also. 2013 bedeutet „Stimmt so“ bei einem Zehner also nur noch eine Zuwendung von rund 3 Prozent. Das heißt, eine Beleidigung! Die erste Maß sollte dich also schon 15 Euro kosten; jede danach schlägt normalerweise mit 11 bis 12 Euro zu Buche. Die Wiesn-Bedienungen haben einen außerordentlich schwierigen Job. Und solange sie diesen mehr als halbwegs ordentlich ausüben, gehört die Höchstleistung vergütet. Schlechte Trinkgeldgeber strafen sich ja übrigens selber, denn an deren Tisch läuft die Bedienung bestimmt nicht so oft vorbei.

4. Von den Tischen runter

Tanzen ist auf den Bierbänken nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Was nicht geht, ist auf dem Tisch zu tanzen. Warum? Weil da noch eine Menge Glas und Porzellan und Metal rumsteht. So.

5. Auf Dialekt eingehen

Auch wenn du Nichtbayer bist: Tut es weh, die Maß (gesprochen: Mass) und die Brezn zu sagen? Und wenn du deine Rs rollen kannst, gab es nie eine bessere Gelegenheit.

Und für weitere Infos darüber, was alles geht und was nicht, könnt ihr auch diese Tipps durchlesen.

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