Dez 23, 2013

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Wie feiert man Weihnachten in Bayern?

Wie feiert man Weihnachten in Bayern?

Es hat sich schon rumgesprochen: Wenn der Weihnachtsmann in Finnland zu Hause ist, dann ist aber Weihnachten selber bayerisch. Weltweit ist Deutschland ohnehin dafür bekannt, zünftig zu Weihnachten feiern zu können: Stammen doch Weihnachtsbäume, Weihnachtslieder, und Weihnachtsmärkte aus deutschen Traditionen. Aber in Deutschland nimmt den Spitzenplatz bei Weihnachtszauber Bayern ein.

Das liegt nicht nur an der höheren Wahrscheinlichkeit von weißen Weihnachten im Süden, sondern an der Liebe zu den festlichen Traditionen, die hier beheimatet sind. Der Weihnachtsmarkt, zum Beispiel, findet seinen Ursprung in Nürnberg auf dem Christkindlesmarkt, und da Bayern noch viel katholische Bräuche aufrechterhält, wird vieles von den Ritualen des alten Weihnachtsfests heute noch ausgelebt.

Zum Beispiel am 24. Dezember, der ja noch ein Fastentag ist: Das heißt, alles von der Gans oder Roastbeef bis zu den profanen Würstchen mit Kartoffelsalat ist wegen Fleischinhalt am Heiligabend tabu. Wohl deswegen ist in Niederbayern und Franken die Karpfenzucht so ausgeprägt, und für viele Bayern gehört der Fisch zu Weihnachten wie für Amerikaner der Truthahn. In Sachen Festessen lassen sich die Bayern eben von der Tradition leiten. Das geht in einigen Gegenden so weit, dass man mit dem Essen bis nach der Mitternachtsmesse wartet. Das heißt dann „die Christmette“ oder „Christvesper“.

Andere Traditionen am Heiligabend sind allerdings eher heidnisch als christlich, wie zum Beispiel das Weihnachtsanschießen, bei dem in Berchtesgaden das Fest „ein“ oder „angeschossen“ wird. Dies hat aber seinen Ursprung in uralten, vorchristlichen Bräuchen, in denen zu dem kürzesten Tag des Jahres der Winter durch Knallen und laute Geräusche verschreckt werden sollte. In Bayern wird übrigens auch zu fast jedem erdenklichen Festtag von Böllerschützen in traditioneller Tracht geschossen – siehe das Böllerschießen zum letzten Tag des Münchner Oktoberfestes.

Für die, die ihre bayerische Weihnachtsbräuche weniger bedrohlich mögen, gibt es da aber auch einiges: wie zum Beispiel die kleinen Gurken aus Glas, die am 24. am Weihnachtsbaum aufgehängt werden, in Anlehnung an eine noch ältere Tradition, bei der eingelegte Gurken als Deko Verwendung fanden. Mit festlich geschmücktem Baum dürfen dann Weihnachtslieder gesungen und der Heiligabend begangen werden.

In der Nacht zu Weihnachten wird in Bayern – ganz wichtig – nicht auf den Weihnachtsmann, sondern auf das Christkind gewartet: „Grüaß di Gott, Christkindl“ heißt es dann! Er bringt die Geschenke, die dann traditionell erst am nächsten Morgen ausgepackt werden; im Anschluss gibt es dann das zweite große Weihnachtsessen, diesmal gern mit Fleisch und Knödeln, denn am 25. Dezember wird nicht gefastet. Und das ist für Bayern überhaupt kein Problem: Wie Böllerschützen in Lederhosen gehört das deftige Essen zu jedem Fest in Bayern einfach dazu.

Weihnachten in Bayern? Wir lieben es!

 

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