Jan 21, 2015

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Fasching in München 2015

Fasching in München 2015

Letztes Jahr haben wir euch den Unterschied zwischen dem rheinischen Karneval und dem süddeutschen Fasching vorgestellt und euch erklärt, warum Fasching mehr ist als ein bloßer Abklatsch vom großen Kölner Bruder. Dieses Jahr gehen wir ein bisschen spezifischer auf Fasching in unserer Lieblingsstadt München ein.

Denn obwohl München lange Zeit keineswegs als Faschingshochburg galt und Feierwillige eher auf das Umland ausgewichen sind, ist jedes Jahr ein wenig mehr los. Und wir wollen diesen Trend verstärken. So geben wir euch nicht nur Informationen über die verschiedenen Traditionen, sondern liefern auch gleich die Termine!

Und der erste davon ist schon vorbei: Das Prinzenpaar wurde schon am 10. Januar (pünktlich um 11.11 Uhr) am Marienplatz „inthronisiert“, wie es im Jargon heißt. Vom Oberbürgermeister gab es dann einen Symbolschlüssel, damit sie nicht wie im Rheinland ritualisiert das Rathaus stürmen müssen. Ein Video von der Inthronisierung, dem Auftakt der Tollitäten, könnt ihr euch hier anschauen.

Ab sofort ist nun die Münchner „Session“ also eröffnet. Aber statt der Prunksitzungen wie in Köln gibt es hier die Ball-Saison, eine stolze Liste von über 50 Bällen, Partys und sonstigen Veranstaltungen, die die Faschingszeit zelebrieren. Viele davon werden von Berufsständen organisiert: „Der Metzgerball“ heißt nicht etwa so, weil es um Fleischbeschau geht, sondern weil die Metzger der Stadt ihn ausrichten. Andere sind lose thematisch, wie etwa der Magnolienball unter dem Zeichen der deutsch-amerikanischen Freundschaft.

Interessante Termine für Trachtenfans sind dabei der Mia Son Mia Ball mit den CubaBoarischen (5. Februar), wo eine Mischung aus bajuwarischer Blaskapellenmusik und kubanischer Lebensfreude auf ausgefallenen Trachten-Outfits trifft, sowie der Filser-Ball am 6. Februar  im Löwenbräukeller, der unter dem Titel „Trachtenball“ und dem Motto „Oktoberfest mal edel? Nichts wie hin zum Filserball“ firmiert.

Am Wochenende kommt dann ein Highlight: Die Oide Wiesn ist mehr als nur ein Areal des Oktoberfests, in dem die bayerische Lebensart voll ausgelebt werden kann, sondern eine ganzjährige Bewegung, die auch zum Fasching am 7. Februar einen Ball ausrichtet. Wer sich dann immer noch im Löwenbräukeller befindet, wird übrigens einen Schock bekommen: Die Partyinstitution „Schabernackt“, die seit Jahren mit dem Spruch „Kommen’s so oder so, aber mit’m bisserl was ‚o“ wirbt steigt hier. Hier wird blank gezogen mit der einzigen Regel, dass die Scham bedeckt sein muss.

Danach wird es noch weniger trachtig, dafür werden die Kostüme ausgefallener: Beim Umzug der Damischen Ritter am 8. Februar belebt die Münchner Innenstadt ein Hauch von den Kölner Vedeelszügen: Die närrischen Reiter werfen mit Süßigkeiten nur so um sich. Dazu gibt es bunte Bekleidung und – was denn sonst? – Blaskapellenmusik vom Feinsten. Und obwohl es diesen Faschingsumzug erst seit 2006 gibt, hat sich schon vor dem zehnten Jubiläum eine Tradition etabliert, die auf etwas viel älteres zurückgreift: eine anschließende Sause im 500 Jahre alten Hofbräuhaus!

Und dabei sind wir nicht mal in der Faschingswoche! Da kommt dieses Jahr am Donnerstag (12. Februar)  „Weiberfasching“ sowie ein tolles Ausgehwochende (Tipps für Feierwütige: Augustinerkeller am 13. Februar, Blaulicht-Fasching im Löwenbräukeller am 14. Februar). Danach ist ja Rosenmontag, der aber in München viel weniger ausgeprägt ist, als etwa in Köln oder Düsseldorf. Dafür ist der Veilchendienstag der Höhepunkt mit dem Tanz der Marktfrauen am Viktualienmarkt, der ja immer in einer wunderbar ausgelassenen Party in der frischen Winterluft endet.

Wer das ganze Faschingsprogramm in München mitmacht, wird schon sehen, dass es die fünfte Jahreszeit auch in München gibt. Und weil das darauffolgende Starkbierfest die eigentliche fünfte Jahreszeit in der Stadt darstellt, müsste man hier sogar „sechste Jahreszeit“ sagen…

 

 

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