Was trägt man im Trachtenverein zu Weihnachten?

Auch in ihrer eher alltäglichen Variante ist die richtige Tracht schon was Feines. Sie ist schon allein deshalb feierlich, weil sie von Handgemachtem und Selbstgestricktem geprägt ist. Wie setzen dann richtige Trachtler hier noch einen darauf, wenn es um Festtage wie Weihnachten geht?

Für viele sind die Weihnachtsfeiern im Trachtenverein zunächst mal eine Möglichkeit, das richtige „Sondagsgwand“ mit allem Drum und Dran herauszuholen: Bei der Miesbacher Tracht für den Buam, zum Beispiel, kann das eine silberne Taschenuhr mit Sprungdeckel für die Joppe sein, oder eine festliche Seidenkrawatte anstatt den sonst traditionellen gehäkelten Halsbändern und –tüchern. Bei den Trachtenmadln aus Miebach wird der Schmuck ebenfalls üppig, ebenso der Hut, der zu kirchlichen Festen in seiner einfach schwarzen Spitz-Variante mit goldener Schnürung getragen wird.

Generell bei allen Trachtenvereinen wird Schmuck großgeschrieben. Im Gegensatz zu Stücken der Trachtenmode sind richtige Trachtstücke oft selbstgemacht und können für Feiertage abgeändert oder umgestellt werden: So werden die Federn und Gamsbärte in den Hüten etwas größer und auffallender, oder Mieder werden mit anderen Ketten und Schnüren gebunden.

Nicht zuletzt – und in vielen Trachtenvereinen sehr wichtig – werden weihnachtliche Kostüme gern getragen: Und zwar zu den beliebten Krippenspielen, zu denen sich so mancher  Trachtenverein in den Tagen vor Weihnachten trifft, ganz nach gutem altem Brauch.

Denn Weihnachten ist eben eine christliche Feier und die Tracht auf dem Land ist noch immer sehr eng mit dem kirchlichen Kalender verwoben. Dies ist eben einer der vielen traditionellen Aspekte der Tracht, die sie in der eher konsumorientierten Mode so besonders machen!