Okt 7, 2015

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What a Wiesn! Unser Oktoberfest 2015 im Rückblick

What a Wiesn! Unser Oktoberfest 2015 im Rückblick

Wir hoffen, ihr habt zwischen unseren Updates auf diesem Blog immer wieder bei uns auf Twitter reingeschaut, denn da hielten wir euch brandaktuell aus den Zelten auf dem neuesten Stand. Und nun, wo das ganze herrliche Oktoberfest 2015 vorüber ist, wo die zwölf Schüsse vor der Bavaria gefallen sind, haben wir Zeit: zum Trauern, na klar, und natürlich zum Schreiben.

„Hereinspaziert!“ war das neue „Wegen Überfüllung geschlossen!“

Was gibt es denn heuer zu erzählen? 2015 war erst einmal ein ruhigeres Wiesn-Jahr. Die Verwaltung meldet einen Besucher-Rückgang von rund 7% – und das ist uns auch recht so! Denn: 2014 kam es tagtäglich vor, dass selbst weniger beliebte Zelte wegen Überfüllung geschlossen werden mussten. Das schwappte in die Biergärten rüber, die ebenfalls auch abends noch wenig Sitzplätze boten. Die Frust war enorm, wenn man beispielsweise selbst an einem Montag um, sagen wir mal, 15 Uhr, schon nirgendwo mehr reinkam und wusste, dass der Tag insofern bereits gelaufen war. In diesem Jahr war es umgekehrt: Wir haben über die 16 Tage nur zwei Schließungen miterlebt und von ungefähr so vielen gehört. Sonst galt: Gestatten, hereinspaziert! Danach bedurfte es nur wenig gut angewandter List, um anschließend an einen Tisch zu kommen.

Bierkonsum auf dem Bremspedal

Selbst die Wirte beklagen sich nicht großartig über den Besucher-Rückgang. Blieb doch der Bierkonsum mit einem Minus von lediglich 5% vergleichsweise stabil. Das deutet darauf hin, dass das Münchner Oktoberfest schon lange zum Opfer des eigenen Erfolgs geworden war: Diejenigen, die 7% mehr, die im Vorjahr auftauchten, kamen wohl schlecht an das Bier. Die Wiesn – und die Wiesnwirte – können also eine luftigere Theresienwiese durchaus verkraften.

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So schön sieht das neue Schützen-Festzelt aus…

Kulinarik im Aufwind

Zumal diejenigen, die kamen, gut Geld ausgaben. Mussten sie ja, denn die Maßpreise waren ja wie jedes Jahr übermäßig angehoben worden. Es lag aber auch daran, dass es im Jahr 2015 auch auf Vielfalt und Qualität ankam: Die Wirte machten den dreiprozentigen Konsumrückgang in puncto Bier nicht nur mit einer teureren Mass wett, sondern auch mit höherpreisigem Essen: Ente ersetzte bei vielen Hendl, die Brezn fiel öfters dem Spinatknödel zum Opfer. Auch wir schlugen heuer besonders heftig über die Stränge und ließen uns einen ganzen Stockerlsaibling bei Fischer Vroni für 18 Euro raus…

Oide, etablierte Wiesn

Auf der Oiden Wiesn war es schee wie eh und je. Schwer vorstellbar, dass die Stadt diesen nun zur festen Größe herangewachsenen Teil des Oktoberfestes wirklich der Landeslandwirtschaftsschau vollends aufopfern wird. Dieses Jahr besonders erfolgreich waren die Abendkonzerte im Herzkasperl-Zelt, die anhand der Auswahl von moderner bayerischer Musik à la Kofelgschroa & Co. genau den richtigen Akzent zwischen Traditionsverbundenheit und Trend setzten.

Der Paulaner-Turm: Münchens schönstes Hochhaus!

Der Paulaner-Turm: Münchens schönstes Hochhaus!

Trachtentrends ohne Tracht

Wie im Vorjahr scheint der Höhepunkt der Tracht als solches erreicht worden zu sein. Klar, bei den Trachtenvereinen sowie den Touristen mit ihren Trachtensets ändert sich wenig: Bei den Münchnern allerdings ist weiterhin eine Normalisierung des Wiesn-Kleidung zu beobachten, bei der einzelne Stücke einen Outfit zelttauglich machen. Ein bei Ihm sowie Ihr beobachtetes Beispiel: trachtiges Leinenhemd oder urige Leinenweste getragen zu Jeans – besonders gern in Kombination mit einem Janker oder Trachtenwildledermantel in Spitzenqualität. Ist doch eine klare Abgrenzungsstrategie, wo doch jeder letzter Deutscher sowie ein Großteil der zurückkehrenden Ausländern nun eine ordentliche Lederhose hat. Jeansstoff war auch in den Dirndls sehr präsent – oder in Form vom Trachtenmieder mit Lederhose, ein bestechender Look für jüngere Frauen, die ebenfalls mit Tradition experimentieren und sich von der bedirndelten Masse abheben wollten.

Kuriosa

Wie jedes Jahr waren die Fundstücke mal wieder interessant, vom obligatorischem Gebiss bis hin zu einem Hund, einem KFZ-Zeichen, und einem Holzschild mit der Aufschrift „Sauerkraut“.

Und – wirklich seltsamerweise – gab es heuer keinen neuen Wiesn-Hit. Von Angels und Atemlos bis hin zu Zurück nach Fürstenfeld: Die Auswahl wies nichts Neues auf. Was aber bei den sonstigen großen Änderungen (Stichwort: neues Schützen-Festzelt) vielleicht gerechtfertigt war…

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