Oktoberfest Biere

Schon zwei Tage ist es her, das „O’zapft is!“ ausgerufen wurde – und seitdem fließt das Bier in München in rauen Mengen! Aber was für Bier? Und wo kann man welches bekommen? Weil Trachtenfans in der Regel auch Bier-Fans sind, dachten wir, wir schreiben euch mal eine kurze Übersicht über den Gerstensaft in seiner unangefochtenen Hochburg.

Weizen oder Pils?

Wenn du zum ersten Mal auf dem Oktoberfest bist und nicht aus Bayern kommst, wunderst du dich vielleicht darüber, dass du auf der Wiesn nicht überall Weizenbier vorgesetzt bekommst – beziehungsweise, dass du danach fragen musst und es nicht immer kriegen kannst. Schließlich kommt Weizenbier doch aus Bayern – oder?

Die Antwort ist eben, dass das Weizen zwar wohl das über die Landesgrenzen hinaus beliebteste Bier Bayerns sein mag, aber in Bayern ist die Biervielfalt heilig. Und weil man’s kann, gibt es auch leckeres Pils in etlichen Varianten und viele andere Biersorten dazu.

Das, was du auf dem Oktoberfest bekommst, ist fast ein Pils: aber nicht ganz. Es ist ein Unikat zwischen den Gattungen, das man am ehesten als Märzenbier bezeichnen kann. Märzenbier bekam seinen Namen, weil es zum Ende der Brausaison für untergärige Biersorten wie Pils hergestellt wurde – im März eben. Es hatte einen höheren Alkoholgehalt, damit es bis zur nächsten Saison über den Sommer haltbar blieb. Und weil die Brausaison im Herbst wieder losging, wurde bis dahin übriggebliebenes Märzenbier auf dem Oktoberfest gern ausgeschenkt, bis alles weg war.

Wiesn-Märzen

Heutzutage können sich die Brauereien die für das Brauen von untergärigen Bieren erforderlichen kühlen Temperaturen nach Belieben verschaffen, aber das Märzenbier wird noch gebraut – und zwar auch speziell für das Oktoberfest als Wiesn-Märzen.

Davon gibt es sechs Münchner Brauereien, die die Wiesn mit Oktoberfest-Bier versorgen, sowohl in eigenen Festzelten als auch bei anderen: Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Spaten-Franziskaner, Paulaner.

Augustiner: Ein Münchener Traditionsbier der besonderen Sorte, das in Fässern im gleichnamigen Zelt auf den Tisch kommt. Auch erhältlich beim benachbarten Fischer-Vroni. Würzig, herb, elegant.

Hacker-Pschorr: Das Bier vom Bräurosl-Zelt sowie Treibstoff des legendären Hacker-Partyzeltes. Gut ausgewogen vom Geschmack her und fließt runter wie Öl.

Hofbräu: Ein Hobräuzelt-Unikum. Eine perfekte Mischung aus Süffigkeit und Tiefgang, Süße, Würze, und Herbheit.

Löwenbräu: Das Gebräu der Party-Löwen schmeckt leichter, als es eigentlich ist. Trinken kann man es in der gleichnamigen Festhalle sowie im Schützenzelt.

Spaten-Franziskaner: Dies ist das Bier, das vom Münchener Oberbürgermeister im Schottenhamel-Zelt „ozapft“ wird. Danach bekommt man dieses Märzenbier, das als Begleiter zu deftigem Essen eine souveräne Krönung darstellt, im Hippodrom und in der Ochsenbraterei.

Paulaner: Das Märzenbräu dieser bekannten Weltmarke gibt es beim Armbrustschützenzelt sowie Winzerer Fähndl und Käfer’s. Süß, glatt, und dennoch komplex.

Und wer trotz der liebevollen Beschreibung des Märzenbieres immer noch Lust auf bayerisches Weizen hat, findet so eins selbstverständlicherweise… im Weinzelt!