Mrz 17, 2014

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Was ist das Starkbierfest?

Was ist das Starkbierfest?

„In München steht ein Hofbräuhaus…“ Jeder kennt die Leier – diese könnte man aber gern umdichten in „In München gibt’s ein Starkbierfest…“ Nur kennt das Starkbierfest nicht jeder. Es bildet somit das Gegenstück zum Oktoberfest: Die Wiesn findet im Herbst zu einem festen Termin statt, möglichst draußen, und ist weltbekannt. Das Starkbierfest wird terminlich flexibel im Frühling gefeiert, findet vorwiegend drinnen statt, und ist ein Münchner Geheimtipp. Was die beiden doch gemeinsam haben? Klar: übermäßig alkoholhaltiges Bier und die Zelebrierung der Tracht!

Starkbierfest, -anstich, -zeit, oder –saison?

Das Starkbierfest ist aber eine wesentlich kompliziertere Angelegenheit als das Oktoberfest. Das fängt damit an, dass es mehrere Namen hat: Einige nennen es „den Starkbieranstich“, einige „die Starkbierzeit“, und andere wiederum „die Starkbiersaison“. Ersteres bezieht sich auf die Tatsache, dass es wie zum Oktoberfest einen pompösen Fassanstich zum Festauftakt gibt; letztere beide Namen kommen daher, dass das Starkbierfest doch über einige Wochen gefeiert wird. Alles ist richtig: Nur überkorrekt heißt es dann nicht mehr, dass man „aufs Starkbierfest geht“, sondern „in der Starkbierzeit feiern geht“, „die Starkbierzeit feiert“, oder eben „auf ein Starkbierfest geht“. Egal: Mir nennas Starkbierfest und guat is.

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Das Starkbierfest ist – wie diese Straße in der Innenstadt – eine typisch Münchner Angelegenheit.

Das Starkbierfest ist auch deswegen eine typisch Münchner Sache geblieben, weil es dem Außenstehenden nicht immer nachvollziehbar ist, wann es stattfindet. Paulaner am Nockherberg, der Brauereiausschank, an dem der Anstich stattfindet, gibt den Termin meistens kurz nach der Wiesn bekannt und hat eine gewisse Freiheit. Er ist lose mit Fasching, Fastenzeit, und Ostern verbunden. Und zwar insofern, als der erste Anstich an einem Mittwoch nach Aschermittwoch erfolgt und sich die Feierlichkeiten über einige Wochen in der Fastenzeit erstrecken. Wie dies mit dem katholischen Fastenkalender in Einklang zu bringen ist, wussten zwar wahrscheinlich noch die Mönche, die mit ihrem Märzenbier (also zu März gebrautem Starkbier) sofort anstoßen wollten. Heute versteht es aber keiner mehr. Egal: Auch in der Fastenzeit braucht der Bayer halt amoi a Gaudi.

Übrigens: Dieses Jahr ist der Starkbieranstich am 19. März und die Starkbierzeit wird dann bis Mitte April gefeiert.

Wo kann gefeiert werden – und wie?

Für die Brauereien ist das Oktoberfest so etwas wie ein Auswärtstermin und das Starkbierfest  ein Heimspiel. Trinker werden in die Brauereien eingeladen und, dort wird das jeweilige Gebräu – immer mehr als 7 Prozent und immer mit einem auf „–ator“  endenden Namen – ausgeschenkt. Genau wie das Oktoberfest ist es aber ratsam beziehungsweise zwingend notwendig, für abends gegen Ende der Woche zu reservieren: Denn es herrscht auf dem Starkbierfest bei den Münchner Brauereien garantiert Andrang, vor allem freitags und samstags.

Gefeiert wird ebenfalls wie zum Oktoberfest: In Lederhosen oder Dirndl, mit deftigem Essen und leckerem Bier, und zu bester Traditions- sowie Schlagermusik – Tanzen auf den Bänken inklusive. Passendes Schuhwerk anziehen, also!

Wir werden auf alle Fälle am Nockherberg sein, diesmal Anfang April. Und keine Sorge: Wir halten euch auf dem Laufenden, welche Trachtentrends sich da schon zum Sommer hin abzeichnen…

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