Jan 6, 2015

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Dreikönigstag – ein Stück bayerische Tradition

Dreikönigstag – ein Stück bayerische Tradition

Während der Rest der Republik zusehen muss, wie er am 6. Januar seine Weihnachtsbäume entsorgt und zugleich zur Arbeit fährt, haben die Bayern am Dreikönigstag – oder Epiphanie, wie er auch heißt – viel Zeit. Das Fest der Heiligen Drei Könige ist ein gesetzlicher Feiertag in Bayern, was seine Bedeutung unterstreicht.

Einst hieß der 6. Januar hier Hochneujahr, bis der Papst im Mittelalter endgültig den 1. Januar als Neujahrsbeginn festlegte. Dennoch blieb der 6. Januar der zwölfte Tag nach Weihnachten und damit der Tag, an dem die Könige zu Jesus an die Krippe kamen. Dies wird mit zahlreichen Gottesdiensten bedacht, und wer zu Hause eine Krippenszene mit Holzfigürchen vom Christkindlesmarkt hat, lässt die Könige erst am 6. Januar erscheinen. Und in der fränkischen Schweiz in Niederbayern wird dieses „Erscheinen“ mit dem Schein von vielen Leuchten in einem Lichterfest versinnbildlicht.

Kinder lieben den Dreikönigstag nicht nur wegen Krippenfiguren, sondern auch, weil sie sich als Sternsinger selbst mal als Regenten verkleiden dürfen, um von Haus zu Haus zu ziehen und mit Kreide die Segensbitte der Heiligen Drei an die Türbalken zu schreiben: In diesem Jahr 20 C + M + B 14. Was hinter der Formel steckt? Die Namen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar sowie die Anfangsbuchstaben des lateinischen Gebets „Christus mansionem benedicat“ – Christus segne dieses Haus. Dabei sammeln sie auch Geld für Schulen oder wohltätige Zwecke ein.

In München wird Epiphanie gern trotz bayerischer Kultur etwas international gefeiert: Die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde tunkt etwa jedes Jahr ein Holzkreuz von der Ludwigsbrücke ins Wasser der Isar: die Isar-Gewässerweihe. In anderen Städten bleibt es landestypischer. In Nordheim in Bayern unternehmen amtierende Schützenkönige und Vereinsmeister eine „Winterwanderung“, während in Oberfranken und Niederbayern gern zum 6. Januar hin oder am Tag selber „Stärk‘ angetrunken“ wird. Es geht darum, sich für die verbleibende Winterzeit buchstäblich Stärke anzutrinken – also in Form von Starkbier.

Das ist ein Vorläufer des Starkbierfestes, was ja eine weitere bayerische Tradition ist. Es beginnt dieses Jahr bereits Ende Februar, und wir werden – nach kurzer Pause und nach unser Faschingsberichterstattung – auf jeden Fall darüber schreiben. Denn als zweitwichtigstes Trachtenmode-Ereignis nach dem Oktoberfest verdient das Starkbierfest 2015 auf jeden Fall unsere Aufmerksamkeit.

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